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Tischtennis und Politik

Tischtennispolitik vor dem Zweiten Weltkrieg

Die Politik versuchte der Sport geschehen seit jeher für die eigenen Zwecke einzusetzen. Da man 1934 befürchtete, dass die deutsche Herren Mannschaft sich gegen „minderwertige“ Völker blamieren könnte, durfte sie nicht an der Tischtennisweltmeisterschaft teilnehmen. 1935 nahmen die deutschen Herrn ebenfalls nicht teil, aufgrund der Teilnahme von Irland, Nordirland und Wales mit eigenen Mannschaften. Im Jahr 1936 allerdings wollte man für die bevorstehenden Olympischen Spiele in Deutschland zu werben und beteiligte sich deswegen auch an den internationalen Tischtennisturnieren.

 

Tischtennispolitik im Nachkriegsdeutschland

Von der Trennung Deutschlands in die DDR und Westdeutschland wurde natürlich auch das Tischtennis beeinflusst. Die ITTF lehnte eine getrennte Anmeldung des Deutschen Tischtennisbund DTTB und der DDR ab und forderte einen gesamtdeutschen Verband. Daraufhin gründete man den „Arbeitsausschuss Deutscher Tischtennissport“, welcher 1951 erfolgreich bei der ITTF aufgenommen wurde. 1951 in Wien nahmen erstmals Deutsche bei einer Weltmeisterschaft nach dem Krieg teil. Bis zum Jahr 1957 wurden gesamtdeutschen Meisterschaften ausgetragen.

Mit der Verschärfung des kalten Krieges wurde dieser Zusammenschluss beendet und der DTTB und der Tischtennisverband der DDR separat Mitglieder der ITTF. Die im Jahre 1962 vom DTTB ausgerichteten Europameisterschaften sollten in West Berlin ausgetragen werden. Die DDR und alle osteuropäischen Länder außer Jugoslawien boykottierten daraufhin die Veranstaltung, weil West Berlin angeblich nicht zur Bundesrepublik gehöre.

 

Tischtennis in der DDR

Die DDR grenzte sich immer mehr von den westlichen Ländern ab und 1961 wurden die Beziehungen mit den westlichen Sportverbänden eingefroren. Das Tischtennis verlor an Bedeutung und wurde 1969 nicht mehr zu den geförderten Sportarten gezählt. 1972 war die letzte Europameisterschaft an der die DDR teilnahm. Von da ab besuchte sie kein Internationales Turnier mehr, an denen „nicht-sozialistische“ Länder beteiligt waren.

 

Ping Pong Diplomatie

Ping-Pong-Diplomatie zwischen
USA und China

In den 50er und 60er Jahren versuchten die USA und die Volksrepublik vergeblich die Beziehungen zu verbessern, aber die sog. Warschauer Gespräche brachten keine positiven Ergebnisse. Schließlich lud China 1971 während der Weltmeisterschaften in Japan amerikanische Tischtennisspieler nach Peking ein. Durch diesen Besuch konnten Spannungen abgebaut werden und kurz darauf trafen sich amerikanische mit chinesischen Politikern, wodurch die Beziehungen verbessert werden konnten. Da das Tischtennis einen großen Anteil daran hatte, wurde dafür der Begriff „Ping-Pong-Diplomatie“ geprägt.

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